Wie finden Liebe und Gefühle im Alltag von Paaren wieder eine Wirklichkeit? Ein wiederkehrendes Thema in der Paarberatung.

Funktionieren oder lieben? Oder beides?

Der Alltag von Paaren, mit und ohne Kinder, ist herausfordernd. Nebst vielen Verpflichtungen gilt es, die teils unterschiedlichen Interessen und Vorlieben unter einen Hut zu bringen. Vieles muss organisiert und koordiniert werden. Oftmals ist gemeinsame Zeit rar und die Romantik geht verloren.

Emotionale Verbundenheit

Leider ist es fast normal, dass im Laufe der Jahre vieles, was am Anfang im Wortsinne wunderbar war, alltäglich und selbstverständlich wird. Und dass sich Partner*innen mit etwas kritischeren Augen betrachten, manchmal genervt sind oder gar die Beziehung grundsätzlich in Frage stellen. Eine emotionale Verbundenheit bildet jedoch die Basis, um solche vorübergehenden Störungen zu meistern und erleichtert den Schritt wieder aufeinander zu. Eine tiefe Verbundenheit mit einem Menschen lässt sich nicht so einfach ersetzen und daher lohnt es sich, weiterhin in die Beziehung zu investieren – und eine Standortbestimmung zu machen.

Was bedeutet emotionale Nähe?

Im Paarcoaching zeigt sich häufig, dass Paare (jeden Alters) sich emotional verlieren. Sie können oft noch lange gut zusammen funktionieren, vieles ist enorm praktisch und bequem und die Rädchen greifen ineinander. Gleichzeitig fehlt beiden oder jemandem etwas Grundlegendes: Eine emotionale Nähe, etwas, das über Freundschaft und WG-Partnerschaft hinausgeht. Dieses fehlende Etwas zeigt sich häufig auch in der Abwesenheit von Erotik oder dass sich jemand ausserhalb der Beziehung verliebt.

Zauberwort Kommunikation

Mit Kommunikation ist nicht stundenlanges Reden oder gar Zerreden gemeint. Vielleicht wäre Aufmerksamkeit das passendere Wort, sich Zeit nehmen füreinander, genau zuhören, wenn der Partner/die Partnerin erzählt und mit Interesse nachfragen. Und vor allem: Eigene Bedürfnisse und Wahrnehmungen ansprechen. Zum Beispiel: Mir fällt auf, dass wir uns nur noch selten umarmen. Was könnte der Grund sein? Oder anders ausgedrückt: Etwas Sand ins Getriebe streuen, nicht als Vorwurf an den andern, sondern als Investition in die Lebendigkeit und Erotik der Partnerschaft.

Wir fällen laufend Entscheidungen – einfache und schwierige. Gibt es falsche Entscheidungen?

Wäre es nur so einfach

Im Coaching geht es sehr häufig um Entscheidungen: Gehen oder bleiben – an einer Arbeitsstelle, in einer Partnerschaft, einer Wohnung, einem Land. Dies sind ausnahmslos schwierige Entscheide, denn sonst könnten sie einfach gefällt werden, wie all die vielen alltäglichen anderen. Bei solch schwierigen Fragen bringen Pro- und Contra-Listen meist wenig, denn schwierige Entscheidungen zeichnen sich dadurch aus, dass es fast gleich viele Pros wie Contras gibt. Oder dass jemand trotz vielen Contras emotional (noch) stark gebunden ist, was eine rationale Entscheidung erschwert.

Die andere Frage

Eine andere hilfreiche Frage könnte lauten: Wer bin ich? oder Wer will ich in Zukunft werden/sein? Möchte ich jemand sein, der in zwei Jahren noch genau so leidet wie heute, genau so frustriert zur Arbeit geht, genau so viel streitet oder sich erniedrigen lässt in einer Beziehung? Wohin möchte ich mich entwickeln? Und vor allem: Wovor konkret habe ich Angst? Oftmals lähmt die Angst vor einem nächsten Schritt.

Entscheidungen müssen reifen können

Es gibt diesen unseligen Satz: Wie immer, aber entscheide. Diesen Ansatz teile ich nicht, weder im beruflichen noch im privaten Kontext. Auch eine Nicht-Entscheidung ist letztlich eine Entscheidung und wird Folgen haben – es entscheidet sich dann. Oft braucht es lange, bis eine Entscheidung gereift ist, so dass die Folgen auch bewältigt werden können. Und nicht selten braucht es einen letzten kleinen Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt; man springt auf und weiss: So mache ich es. Und weil das Leben keine Hauptprobe vorsieht, sondern stets viele Situationen eine Premiere mit offenem Ausgang sind, können wir nie mit Sicherheit sagen, welche Konsequenzen die andere Wahl gehabt hätte. Im Nachhinein, mit dem Wissen und der Erfahrung der Jahre, erscheinen gewisse Entscheidungen ungünstig – aber eben aus der Distanz heraus. Damals, als sie gefällt wurden, waren sie anders noch nicht möglich.

Kaum etwas ist so schwierig wieder aufzubauen wie untergrabenes Vertrauen – beruflich wie privat

Schnell passiert – lange Nachwirkung

Eine Firma, welche ihre Kund*innen belügt, erntet meist einen länger andauernden Reputationsverlust. Eine Lüge oder Affäre schadet einer privaten Beziehung meist sehr. Vor allem ist die beidseitige Sichtweise der Protagonisten äusserst verschieden. Diejenige Person, welche betrogen hat, empfindet die Sache häufig als deutlich weniger schwerwiegend wie die betrogene Seite. Der Zeithorizont, den es braucht, um das einmal angeschlagene Vertrauen wieder aufzubauen wird somit deutlich unterschätzt.

Kommunikation ist der Schlüssel

Verbockt eine Firma das Vertrauen ihrer Kundschaft, wird vorzugsweise eine Kommunikationsfirma beigezogen, welche den Schaden mit entsprechenden Massnahmen – meist aufwändig und teuer – zu beschränken versucht und auf Zeit spielt. Das Vergessen ist in der Tat eine Grösse, die man einkalkulieren kann.

Im privaten Bereich ist ein Coaching eine gute Lösung, um gemeinsam das Geschehene zu analysieren. Erfahrungsgemäss gibt es eine Vorgeschichte und selten einen Alleinschuldigen. Einander zuzuhören ist ein wichtiger Beitrag im Prozess der Wiederannäherung. Verzeihen heisst jedoch nicht einfach vergessen und eine Bitte um Verzeihung ist kein Radiergummi, der Geschehenes ungeschehen macht. Dies braucht Zeit und vor allem Zeichen der Wertschätzung.

Aushalten, verhandeln, weitergehen

Es bedingt auch die Bereitschaft, den anderen eine beschränkte Zeit „schmollen“ zu lassen, eine Frustrationstoleranz, um den temporären Rückzug auszuhalten und eigene Erwartungen eine Weile zurückzunehmen. Gemeinsam mit dem Coach kann diese Durststrecke jedoch auch definiert werden – sie darf nicht endlos dauern. Ein echtes Verzeihen bedeutet auch, dass die leidige Geschichte in nicht allzu ferner Zukunft final abgeschlossen wird. Es sollte auch in dieser Phase beidseitig Zeichen der Wiederannäherung geben, sofern beide Partner zusammen weitergehen möchten. Diese Zeichen sind wichtig, damit die Beziehung dynamisch bleibt und gemeinsam neue und gute Erfahrungen möglich werden.


Und mach dann noch’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.

Es ist gut, einen Plan zu haben, auch einen Plan B – nur, wie Bertolt Brecht es so treffend schreibt: gehn tun sie beide nicht – oft, nicht immer. Teilweise sind es äussere Umstände, welche unsere Pläne über den Haufen werfen, nicht selten aber auch innere Veränderungen und persönliche Entwicklungen, welche Pläne unerwartet fragwürdig oder gar hinfällig werden lassen.

Woher diese Zweifel?

Zuerst wehren wir uns möglicherweise gegen solche Gefühle, sie sind bedrohlich und oft sind andere Menschen, die uns viel bedeuten, mit betroffen. Ich denke hier an berufliche Weichenstellungen, welche plötzlich nicht mehr stimmen, aber auch an Beziehungen, welche in Frage gestellt werden, vielleicht eine erst kürzlich geschlossene oder langjährige Ehe.

Wie weiter?

Jeder Widerstand, jedes Verdrängen nützt nichts – die bohrenden und zweifelnden Gedanken kehren immer wieder zurück – früher oder später verlangen sie eine Veränderung, eine konkrete Handlung. Dies braucht Mut für den Schritt ins Ungewisse. Das, was vor kurzem noch richtig und gültig war, fühlt sich nun falsch an – aber das neue Andere ist noch vage und nicht greifbar, vielleicht nicht einmal denkbar.

Innensicht – Aussensicht

Im Coaching lassen sich die Innensicht, die widerstreitenden Gedanken und Gefühle sortieren und der Coach/die Coachin kann andere Sichtweisen einbringen, Möglichkeiten aufzeigen, gemeinsam mit Ihnen  realistische Handlungsoptionen überprüfen. Nicht selten sind es erste kleine Veränderungen, welche die Richtung weisen, denn jede Reise, ob nah oder fern, beginnt mit einem ersten Schritt.

In langjährigen Beziehungen läuft vieles im Alltag reibungslos. Dabei geht manchmal die Individualität der Partner vergessen.

Ein Paar lernt sich kennen, erlebt eine berauschende Honeymoon-Zeit und plant die gemeinsame Zukunft. Der Alltag ist anspruchsvoll, wenn Kinder geboren werden, erst recht. Aus dem verliebten Paar wird im Idealfall ein funktionsfähiges, unterstützendes Team. Aber wo bleiben die individuellen Persönlichkeiten mit ihren je eigenen Bedürfnissen, Wünschen und Träumen? Wo bleibt die emotionale Verbundenheit?

Wer bin ich? Wer bist du?

Kaum je vorher war der Alltag eines Paares/einer jungen Familie so anspruchsvoll wie heute. Häufig sind beide Partner berufstätig, die Kinderbetreuung muss organisiert sein und später verlangen die Schule und Freizeit der Kinder eine planerische Meisterleistung. Die Bedürfnisse der Eltern treten in den Hintergrund und gehen in dieser Lebensphase oft komplett vergessen. Ein äusseres Ereignis kann diese Schieflage ins Bewusstsein zurückbringen. Oft ist es eine Affäre, eine Krankheit oder ein Burn-Out, welches eine Auszeit aus der „Maschine“ fordert.

Alleine und gemeinsam wachsen

Also muss noch mehr geleistet werden? Auch noch eine persönliche Entwicklung? Auch noch das Erfüllen persönlicher Wünsche? Wie soll das gehen? Es geht vorerst in kleinen Schritten, vielleicht mit einem Kaffee und einer Zeitung, wenn die Kinder in der Schule und der Partner an der Arbeit ist – oder bei einem Wochenende mit dem besten Freund/der besten Freundin. Oder einem Vollbad und einem Krimi, wenn alle aus dem Haus sind. Die Frage: Was würde ich jetzt gerade am allerliebsten tun, erleben, hören oder sehen kann den Weg zeigen hin zu einem ganz persönlichen Glücksmoment. Das Sammeln solcher Momente im Alltag belebt und beglückt auch die Partnerschaft – denn ein zufriedener Partner/eine zufriedene Partnerin bedeutet Kraft für die Bergstrecke, die immer wieder neu gemeinsam bewältigt werden will. 

En Retraite – so nennen die Franzosen die Pensionierung, den „Ruhestand“. Das scheint mir sinnbildlich der Pensionierungsrealität recht nahe zu kommen, freiwillig oder unfreiwillig.

Eine höchstpersönliche Erfahrung

Wenn ich mich mit pensionierten Menschen unterhalte, sind ihre Erfahrungen mit dieser Lebensphase nach der Erwerbsarbeit so unterschiedlich wie die Menschen selber. Die einen haben sich darauf gefreut und ihre Erwartungen werden erfüllt, sie geniessen die viele freie Zeit und das „nichts mehr müssen“. Anderen fällt der Rückzug aus der Arbeitswelt schwer – häufig sind es Menschen, welche ihre Arbeit geliebt hatten und damit viel Wertschätzung und wertvolle Kontakte verbunden waren. Ihre Sorgen und Befürchtungen im Vorfeld, dass ihnen das schmerzlich fehlen wird, bestätigen sich.

Nicht genutzte Ressourcen

Es gibt zwar viele Angebote für ältere Menschen und langweilig dürfte es ihnen deshalb nicht werden. Aber wirklich angemessen scheinen mir unsere Strukturen noch nicht für eine Generation, die immer älter wird, gut ausgebildet ist und noch einiges leisten könnte für die Gesellschaft. Viel mehr habe ich den Eindruck, dass Menschen in den Rückzug gezwungen werden, welche in vielen Bereichen dringend gebraucht würden – ich denke an den viel beklagten Fachkräftemangel in unterschiedlichsten Branchen.

Sowohl als auch

Gleichzeitig stehen ältere Menschen vor dem Dilemma, sich einerseits engagieren und einbringen zu wollen, aber nicht mehr in diesem überhitzten Tempo, das in vielen Jobs herrscht, denn ihre Kräfte – die physischen wie die psychischen – lassen nach und sie möchten und müssen sich Sorge tragen. Eigentlich nicht nur die Alten, auch die Jungen, aber in jungen Jahren nimmt man die eigenen Grenzen später wahr, mit entsprechenden Konsequenzen, wie viele Statistiken belegen. Es ginge also darum, für ältere Menschen ein Arbeitsumfeld zu schaffen, wo sie ihre reiche Erfahrung, ihr Wissen und ihre Gelassenheit einbringen können und mit jungen Mitarbeitenden gemeinsam eine Teilhabe und Leistung möglich wäre.

Bestehendes weiterentwickeln

Diese dritte Lebensphase verlangt älteren Menschen also nochmals viel Einfallsreichtum und Flexibilität ab. Zuerst müssen sie sich kundig machen, wo es etwas Sinnvolles zu tun gäbe, für sich werben, sich vorstellen, sich in komplett neue Strukturen einbringen und sich darin bewähren – nicht ganz einfach. Ganz zu schweigen vom Statusverlust – einige von ihnen hatten über Jahre eine anspruchsvolle Position inne und plötzlich arbeiten sie als Freiwillige/r in einem schlecht und recht organisierten Angebot/Projekt – da muss man lernen, auf dem Mund zu hocken und tief durchzuatmen. Es bleibt zu hoffen, dass mit den Babyboomern, die nun in Scharen in Pension gehen, Neues möglich sein wird, um diese Menschen weiterhin sinnvoll einzubinden in der Gesellschaft – zum grossen Nutzen für alle.

Harmonie ist oft angenehm, manchmal unentbehrlich, aber auch eine Gefahr für die nötige Spannung in Beziehungen.

In der Paarberatung zeigt sich nicht selten die Tendenz der gegenseitigen Schonung. Aus Angst, den Partner, die Partnerin zu verletzen, werden ehrliche und direkte Aussagen vermieden; dazu zählen negative Gefühle, Frustration, Wut, Enttäuschung über den anderen und über die Beziehung. Aber auch Wünsche, Träume und Visionen werden einander vorenthalten.

Wer schont hier wen?

Was als Schonung gedacht ist, bedeutet in Wirklichkeit oft Mutlosigkeit und Angst vor den Reaktionen des anderen. Es wird also nicht der Partner geschont, man schont sich selber. Und gleichzeitig werden der Partnerin echte Gefühle, die eigene Lebendigkeit und das Engagement für die Beziehung vorenthalten. Eine gestörte Harmonie hat oft starke Reaktionen zur Folge: Wutausbrüche, Geschrei, Tränen, Rückzug, Davonlaufen usw. – Ausdruck von Kränkung, Verletzung und Verlassenheitsängsten.

Harmoniepausen

Solch emotionale Offenbarungen können aber auch langersehnte Zeichen des Engagements füreinander und für die Beziehung sein. Deshalb dürfen sie sich einander ruhig auch zumuten (im Wortsinne) und eine Harmoniepause einlegen – das ist genau so wichtig wie die Kampfpause.

Gar keinen oder sehr selten Sex zu haben in der Partnerschaft beschäftigt Frauen und Männer gleichermassen – und sie sind damit in bester Gesellschaft.

Sie leben in einer mehrjährigen oder langjährigen Beziehung und der Sex droht einzuschlafen? Sie leiden darunter? Vielleicht sprechen Sie mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin hin und wieder darüber, vielleicht streiten Sie sich deswegen oder das Thema wird diskret vermieden?

Mythen

Es ist ein Mythos zu glauben, dass beide Partner stets oder über längere Zeit dasselbe sexuelle Bedürfnis haben. Weitere Mythen: Der Mann will immer, die Frau will nicht mehr nach der Menopause, Sex gehört zu einer guten Partnerschaft, ohne Sex stimmt etwas nicht usw. Die Liste könnte beliebig verlängert werden.

Thema entspannt angehen

In einer Paarberatung kann das Thema Sex entspannter angegangen werden und beide Partner können sich äussern, was ihre Wünsche und Erwartungen wären – aneinander, an sich selber, an den Sex und vor allem an die Beziehung als solche. Denn Sex hat immer mit Beziehung zu tun – auch kein Sex hat mit Beziehung zu tun, was aber nicht bedeutet, dass eine Beziehung deshalb grundsätzlich „schlecht“ oder unbefriedigend ist. Es bedeutet allenfalls, dass ein Partner oder beide mit dem Sex nicht (mehr) zufrieden sind. Das macht einen Unterschied.

Den Blick weiten

Es lohnt sich, das Thema offenzulegen – ohne Garantie für Sex, aber mit der Aussicht, neues über den Partner/die Partnerin und über sich selber zu erfahren und nicht in Frustration zu verharren, sondern die Erotik in einem erweiterten Zusammenhang zu betrachten.

Es gibt sie im Klein- und im Grossformat, gewollt und ungewollt, geplant und überraschend – Veränderungen. 

Hauruck oder Schritt für Schritt?

In der Lebensberatung ist dies sehr häufig das zentrale Thema: Es muss sich etwas ändern. Oftmals sind es gleich mehrere Lebensbereiche, die verändert werden wollen oder müssen. Aber wie? In einem Hauruckprozess oder in kleinen Schritten?

Selten lässt sich gleich das ganze Leben umkrempeln, also eher in kleinen Schritten vorgehen, doch wo anfangen? Das können emotionale oder strategische Entscheide sein, nicht selten sind nahe stehende Menschen mitbetroffen, also gilt es sorgfältig abzuwägen; gleichzeitig sich nicht bremsen zu lassen von allzuvielen Wenn und Abers, von übertriebener Rücksichtnahme und Zaudern und Zögern.

Kairos – der richtige Moment

Viele Veränderungswünsche entwickeln sich langsam, ergeben sich in einem überraschenden Moment durch äussere Vorkommnisse. Der richtige Moment ist plötzlich da und ebenso die Kraft für den entscheidenden Schritt. Das Erkennen des richtigen Moments ist ein Geschenk – die Griechen nannten es Kairos.

Menschen sind verschieden und reagieren in ein und derselben Situation oft unterschiedlich. So können wir das Staunen wieder lernen.

Unverhofft anders

Im Alltag lassen sich unzählige kleine Situationen beobachten, die sofort bewertet werden aufgrund der persönlichen Erfahrung oder der eigenen Haltung – als gut, schlecht, als no go, jedenfalls häufig  kritisch. Am Arbeitsplatz, in der Partnerschaft, in Freundschaften ist es nicht anders: Menschen reagieren nicht selten anders als erwartet oder erhofft. 

Einfach mal stehen lassen

Statt sich aufzuregen, zu urteilen, zu verurteilen kann es interessant sein, die Szenerie wie im Theater auf sich wirken zu lassen: Interessant, so kann man das also auch sehen oder machen. Sehr lehrreich sind die eigenen Gefühle, welche eine so unerwartete Reaktion des Gegenübers auslöst und das sagt mehr aus über uns selber wie über die Anderen: Warum regt mich das so auf? Was genau würde ich anders machen und warum? Wäre mein Vorgehen tatsächlich erfolgsversprechender? 

Im Dialog sich verstehen lernen

Nicht in jeder Lebenssituation lässt sich in Erfahrung bringen, weshalb jemand eine Sache so und nicht anders macht oder auf eine bestimmte Art und Weise reagiert. In Freundschaften, Liebesbeziehungen, vielleicht auch in Teams im Arbeitskontext kann es hilfreich sein, einander zu befragen und gut zuzuhören. Dies fördert das Verständnis für Differenzen und das Bewusstsein für Gemeinsamkeiten in der Unterschiedlichkeit.

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